Eichstätter Sozialpädagogische Arbeiten
Band 16
Gerhard Michael Gottschalk: vergriffen
Entstehung und Verwendung des Begriffs Sozialpädagogik.
Extrapolation systematischer Kategorien als Beitrag für das Selbstverständnis
heutiger Sozialpädagogik
2004. - 380 S., ISBN 3-927728-62-4, Eur[D] 27,90
Was ist Sozialpädagogik? Was sind die identitätsstiftenden Essentials
dieser Disziplin? Welcher Leitorientierung hat Sozialpädagogik zu folgen?
Die Frage nach dem Selbstverständnis der Sozialpädagogik als Wissenschaft
und Praxis hat in den fachdisziplinären Diskursen der vergangenen zehn Jahre
einen wichtigen Platz eingenommen und deutlich zum Ausdruck gebracht, dass
im Kontext Sozialer Arbeit (Sozialpädagogik und/oder Sozialarbeit) der
disziplinäre und professionelle Status der Sozialpädagogik nicht eindeutig
gesichert ist.
Auf der Basis eines reichhaltigen Quellenstudiums erschließt der Autor über
den Zugriff auf begriffsgeschichtliche Kategorien den originären
Bedeutungsgehalt der im 19. Jahrhundert aufkommenden Wortschöpfung
Sozialpädagogik, präpariert verschiedene Grundlinien des
sozialpädagogischen Grundgedankens heraus und führt der Diskussion über den
Wesenskern der Sozialpädagogik vergessene Topoi eines historischen Begriffs zu.
Vor dem Hintergrund der politischen, ökonomischen, sozialen und
bildungsgeschichtlichen Veränderungsprozesse gibt dieses Säkulum den Anstoß,
die vorherrschende Individualpädagogik um einen sozialen Aspekt zu erweitern
und ein neues Verständnis von Pädagogik zu formulieren. Unter dem
Ordnungsprinzip sozial; mit seinen Sinngehalten von
statusbezogen;, moralisch-ethisch und
relational werden unterschiedliche Prädizierungen des mit
Sozialpädagogik Bezeichneten zusammengeführt und als systematische
Kategorien in einem Koordinatensystem abgebildet.
Der Autor zeigt auf, dass von der Begriffsgeschichte her Sozialpädagogik
ihre Identität über das Leitkonzept von Erziehung und Bildung gewinnt und
die Sprachfiguren Gemeinschaft und/oder Gesellschaft
konstitutiv für das anfängliche Selbstverständnis der Sozialpädagogik gewesen
sind. Heutige Sozialpädagogik hat diesen Aspekt (wieder) zu vergegenwärtigen
und Soziales als mitgestaltenden Faktor von Erziehungs- und
Bildungsprozessen sowie als pädagogisch zu gestaltendes zwischenmenschliches
Beziehungsgefüge in das Mandat der Sozialpädagogik einzubinden.
Dr. phil. Gerhard Michael Gottschalk, geboren 1956 in
Traunfeld/Lkr. Neumarkt in der Oberpfalz. Studium der Religionspädagogik
und Kirchlichen Bildungsarbeit an der Fakultät für
Religionspädagogik/Kirchliche Bildungsarbeit und der Diplom-Pädagogik
mit Bezugswissenschaft Katholische Theologie an der
Philosophisch-Pädagogischen Fakultät der Katholischen Universität
Eichstätt-Ingolstadt (KU). Langjährige Tätigkeit als Präfekt
im Erzbischöflichen Seminar St. Paul, Nürnberg.
Lehraufträge am Lehrstuhl für Sozialpädagogik der KU. –
Forschungsschwerpunkt: Geschichte und Theorien Sozialer Arbeit
(Sozialpädagogik/Sozialarbeit).
Seit September 1998 Religionslehrer i. K.
an der Staatlichen Berufsschule I Ansbach und am
Heinrich-Schliemann-Gymnasium Fürth.
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