BPB-Verlag, Buchenhüll 96, 85072 Eichstätt

BPB-Verlag

Eichstätter Sozialpädagogische Arbeiten

Band 14
Hubert Soyer:
Studien zur Sozial- und Heilpädagogik des Prader-Willi-Syndroms
2003. - 318 S., zahlr. SW-Abb., ISBN 3-927728-60-8, Eur[D] 19,90

 

Cover

Die Frage einer adäquaten Assistenz und Förderung von Menschen mit Prader-Willi-Syndrom und deren Angehörigen ist aus sozialpädagogischer und heilpädagogischer Sicht immer noch unzureichend erörtert. Anhand von fünf Studien möchte der Autor praxisnah einen wissenschaftlichen Beitrag zur Integration und Rehabilitation von Prader-Willi-Syndrom-betroffenen Kindern, Erwachsenen und Familien aus biopsychosozialer Perspektive leisten.

An den Anfang ist ein Literaturüberblick gestellt, durch den neben der akademischen Usance des Überblicks über den Sachstand der Forschung angezielt wird, eine Einführung zum Prader-Willi-Syndrom zu geben. Zunehmend plastisch kann der Eindruck vom Prader-Willi-Syndrom durch die nachfolgenden biografischen Skizzen werden. Die Thematik der Studien folgt einer konzentrischen Ordnung um den Menschen mit Prader-Willi-Syndrom.

Nach der Darstellung von zwei Einzellfällen folgt eine Gruppenuntersuchung zu den neuro-psychologischen Korrelaten des Syndroms, bevor anschließend die Betreuungssituation und der spezifische Betreuungsbedarf in den Fokus rücken. Eine abschließende Studie befasst sich schließlich mit dem sozialen Netzwerk der Angehörigen von Betroffenen.

Jede der folgenden Studien geht über die empirisch-analytischen Befunde, die erarbeitet werden, in einer praxisbezogenen Weise hinaus. Sie thematisieren den pädagogischen Umgang, die Förder- und die Betreuungsmöglichkeiten, die sich für Prader-Willi-Syndrom-Betroffene aus der jeweiligen Perspektive und Ergebnislage ableiten. Wissenschaftstheoretisch verstehen sich die vorgelegten Studien im Rahmen einer empirisch-analytischen Sonderpädagogik (Speck 1997) und möchten den Typus der „handfesten Einzelforschung“, den Tent (1985) fordert, gerne bedienen, auch wenn gegenüber dem empiristischen Paradigma gerade der innovative Impetus von programmatischen und normativen Impulsen zu verteidigen ist, wie sie mit den Schlagwörtern Empowerment oder Enthospitalisierung verbunden sind.

Dr. phil. Hubert Soyer, geboren 1955 in Elbach. Studium für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen an der Gesamthochschule Eichstätt von 1974 bis 1977, anschließend Lehramtsanwärter im Landkreis Rosenheim. Nach der zweiten Lehramtsprüfung bis 1982 Lehrer an der Hauptschule, von 1983 bis 1994 Lehrer an einer Schule für mehrfach behinderte Gehörlose. Berufsbegleitend Studium der Diplom-Psychologie an der Philosophisch-Pädagogischen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU). Seit 1995 Gesamtleitung von Regens Wagner Absberg, einer komplexen Einrichtung der Behindertenhilfe, seit 1999 Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Sozialpädagogik der KU, außerdem Mitwirkung in Forschungsprojekten.

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 © Peter Mösgen Peter Mösgen 20. Januar 2004