Eichstätter Sozialpädagogische Arbeiten
Band 9
Alltag wieder lernen:
Berichte vom 7. Symposium der Neurochirurgischen und Neurologischen
Fachklinik Kipfenberg
Hrsg.: Rudolf Preger, Carl Heese und Hans-Ludwig Schmidt
2002. - 85 S., Farb-Fotos, ISBN 3-927728-46-2, Eur[D] 9,90
Das Ziel der Rehabilitation ist die „Partizipation“, die Teilnahme
an allen Bereichen des alltäglichen Lebens. Sie ist abhängig von der Reaktion
des Betroffenen auf die neue Lebenssituation, die durch eine Krankheit und
ihre Folgen geschaffen wird. Im Erkunden der nunmehr veränderten Möglichkeiten
und Spielräume setzt für den Betroffenen ein Bewältigungsprozess ein, der aus
seinen persönlichen Ressourcen gespeist wird.
Dieser Bewältigungsprozess rückt theoretisch wie praktisch zunehmend in den
Mittelpunkt der Rehabilitation. Ihre klassischen Akteure, die therapeutischen
„Macher“, treten etwas in den Hintergrund und in das Zentrum rückt
die Person des Rehabilitanden. An seinen Gefühlen und seiner subjektiven
Weltsicht führt von nun an kein wohlgemeinter Weg mehr vorbei, da der
Rehabilitand auch im Zustand seiner Schädigung eine vollwertige Person ist
mit eigenem Lebenspanorama und einem Erfahrungsschatz, aus dem heraus er seine
subjektive Problemlösung immer schon entwickelt.
Mit diesem veränderten Selbstverständnis in der Rehabilitation sind auch
Therapiekonzepte neu zu bewerten und zu gestalten. So selbstverständlich es
auch in Zukunft bleiben wird, dass physische, kommunikative und geistige
Fähigkeiten durch spezifische Einzeltherapien zu verbessern sind, so kann
doch diese Verbesserung andererseits nur die Grundlage für den
Bewältigungsprozess und eine neu gestaltete Partizipation liefern und ist
selbst nicht Zweck und Ziel der Rehabilitation. So ist zu fragen, mit welchen
Konzepten über spezifische Einzeltherapien hinaus in der Rehabilitation
gearbeitet werden kann, in welcher Weise sie den Bewältigungsprozess
der Betroffenen unterstützen, wann und wie sie nach einer neurologischen
Schädigung greifen können.
Zu dieser Problematik bietet der Symposiumsband folgende Beiträge:
Carl Heese, Birgit Gangl, Birte-Daniela Morfeld, Christine Bayer und Rudolf Preger
Die Förderung von sozialer Kompetenz, Selbstständigkeit und Orientierung
in der Frührehabilitation – Das Konzept GOFA
Renate Götze
AOT – Alltagsorientierte Therapie bei Patienten mit erworbener
Hirnschädigung. Ein interdisziplinäres, gruppentherapeutisches
Konzept
Barbara Lang
Kunsttherapie in der alltagsorientierten neurologischen Rehabilitation
Carl Heese und Ruolf Preger
Die Konvergenz von neurologischer Rehabilitation und Pädagogik.
Einleitung zu einem Beitrag über die Montessori-Therapie
Marion Krettner-Suttor
Die Montessori-Therapie in der Entwicklungsrehabilitation
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